Als Autismus wird eine seelische Behinderung bezeichnet, die unabhängig von der Intelligenz auftritt. Erst im Kleinkindalter zwischen 4-5 Jahren sind die Symptome voll ausgeprägt, Jungs sind häufiger betroffen als Mädchen. Autismus kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Bei der Diagnostik muss unterschieden werden, ob es sich um wirklich um frühkindlichen Autismus handelt, oder um ein eine andere Form wie Asperger-Syndrom oder High-Functioning-Autismus.
Autistische Menschen haben große Schwierigkeiten mit der Kommunikation. Sie können ihre Bedürfnisse nicht oder nur schwer äußern und haben Schwierigkeiten mit Sozialkontakten. Die Betroffenen haben wenig Verständnis für „Symbolsprache“, zum Beispiel Sprichwörter oder Humor, können sich nur schwer in andere hineinfühlen und haben wenig Einfühlungsvermögen für komplexe Gefühle wie Neid oder Mitleid und für soziale Regeln.
Menschen mit Autismus sind schnell verunsichert, da die inneren Bilder weniger anpassungsfähig sind. Zum Beispiel kann ein Autist nicht unterscheiden, dass die ernste und die lachende Mutter ein und die gleiche Person ist.
Andere Symptome betreffen die Wahrnehmung. Dazu gehört unter anderem eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Gerüchen und Berührungen,
Gleichgewichtsproblemen und einer ausgeprägten Fähigkeit, auch kleinste Veränderungen (Krümel auf dem Boden) wahrzunehmen.
Oft ist die Motorik auch nicht altersgemäß entwickelt und es bestehen Auffälligkeiten in der Sprache und auch manchmal im
Essver-halten. Doch es gibt neben den Schwierigkeiten und auch Einschränkungen auch viele Stärken und Fähigkeiten, die Autisten besitzen.
Stärken können sein
- ein gutes Gedächtnis für Details
- naturwissenschaftliche Fähigkeiten
- schnelles Lernen von Melodien
- „Kalendergedächtnis“ (können sich schnell
Daten merken und abrufen..)
Es ist wichtig zu wissen, dass Autismus nicht heilbar ist, daher orientieren sich die Ziele der Ergotherapie an den Klienten und ihren Alltagsproblemen im Bereich „zu Hause“, „Kindergarten oder Schule“, „Freizeit“.
Da das Bild des Autismus sehr unterschiedlich ist, ist auch unser therapeutisches Vorgehen flexibel. Je nach Symptomatik, Entwicklungsstand, Alter und Empfänglichkeit werden verschiedene
Therapie- ansätze zusammengeführt. Es gibt Methoden, die speziell für autistische Menschen entwickelt wurden, wie zum Beispiel TEACCH (die Arbeit mit visuellen Anweisungen und Gliederungshilfen)
oder CO-OP.
Wir kennen uns in beiden Behandlungsmethoden sehr gut aus und haben die entsprechenden Fortbildungen absolviert.
Auch arbeiten wir nach den medizinischen Leitlinien und wissenschaftlich, d.h. wir gucken immer welche Behandlungsmethoden in diesem Störungsbild nachgewiesene Erfolge zu verzeichnen haben.
Die Dauer der Ergotherapie bei Autismus richtet sich nach den individuellen Zielen der Betroffenen.
Die Klienten sollen auf jeden Fall am Ende der Therapie soweit gestärkt sein, dass sie weniger spezifische Hilfsangebote in Anspruch nehmen müssen und gut in ihrem Alltag klar kommen.
In dem weiteren Alltag kann es zu Situationen kommen, die möglicherweise eine Wiederaufnahme der Therapie nötig machen, wie z.B. die Pubertät, starke Einschneidungen im Leben.....
Bei Fragen oder auch falls Sie einen Therapieplatz benötigen, rufen Sie uns gerne an,